Lukenviez

1. Ich war 20 Jahre alt, es ist schon lange her,
Ein Bulle, ein Maat, die Taschen ewig leer.
Da traf ich einen Kumpel, der sagte glatt zu mir,
Man acker doch im Hafen, ich glaub, das passt zu dir!
Er schickte mich zur Admiralitätsstrasse hin,
Da wurd’ ich durchgecheckt und das hatte seinen Sinn.
Dann zum HBV, da kam ich sehr gut an.
Eignungsvermerk: Schauermann!

Refr.: Ich bin ein Acker, Packer, Schauermann, ein Lukenviez.
Ich hau die Schichten wech, dass das man nur so kracht.
Ein, zwei gekoppelt Überstunden, alles nehm’ ich mit.
Das geht so durch von 6 Uhr früh bis in die Nacht.
Der Duft der großen, weiten Welt, ist das, was mich umweht.
Obwohl: bei Fischmehl sieht es anders aus!
Ich bin ein Acker, Packer, Schauermann, ein Lukenviez.
Der Hafen Hamburg ist und bleibt ja mein Zuhaus.

2. Der Kumpel sagte: „Komm und steig bei meiner Firma ein.
Da verdienst du große Kohle und machst deinen Staplerschein.
Dann fährst du ganz locker ’n paar Paletten hin und her.
Ich verspreche dir, mein Guter, der Job ist gar nicht schwer.
(Dann drehst du ein paar Runden, kurvst mal vor und mal zurück
Du darfst Gabelstapler fahr’n! Hast du ein Glück!)
Dann kommst du mir-nichts-dir-nichts an die Honigtöpfe ran!“
Eignungsvermerk: Schauermann!

Refr.

3. (instr.)
So fing ich dort an, doch nichts mit Staplerschein.
Rein ins Fischmehl – und ich stank wie ein Schwein.
Cellulose, Gummiballen, dann war’n Tierhäute dran.
Eignungsvermerk: Schauermann!

Refr.: Ich bin ein Acker, Packer, Schauermann, ein Lukenviez.
Ich hau die Schichten wech, dass das man nur so kracht.
Ich leb mit meiner Süßen lang schon auf’m Kiez
Und manchmal geh’n wir beide bummeln durch die Nacht.
Wir trinken Buddelbier bei Heini am Hans-Albers-Platz
Und dazu Schnaps, so’n grünes Zeug aus Kürassau.
Sind wir dann angelallert, durchgedanct, dann geht’s nach Haus.
Und morgen muss ich erst zur Zweiten wieder raus.

Text: Holger Nowak
Musik: Andreas Werling
28.01.10